Permakultur- Designkurs in Eggedorf im Traunkreis / OÖ mit Bernhard Gruber
28. Juli bis einschließlich 10. August 2013
Biohof Ortner der Familie Schachner in Eggendorf 33, A-4622 Eggendorf im Traunkreis
Ein einfacher Brotbackofen wird gebaut
Permakultur unterstützt uns dabei, wieder zu Expertinnen für unser eigenes Leben zu werden. Sie möchte helfen, den achtsamen Umgang mit der Natur, mit den Mitmenschen und mit sich selbst zu leben – und damit Lebensfreude machen! Ein Hauptaugenmerk wird auf die optimale Nutzung unserer erneuerbaren Ressourcen gelegt. Reichliche Praxis wird diese Ausbildung zu einem Erlebnis machen. Jeder plant vom dritten Tag an sein eigenes Projekt.
Der Ortnerhof der Familie Schachner in Eggendorf im Traunkreis wird Austragungsort des nächsten Permakultur-Designkurses in Oberösterreich
Lehrgangsleiter wird in gewohnter Weise Bernhard Gruber sein. Er ist selbst auf einem kleinen Bauernhof am Stadtrand von Wels aufgewachsen, der seit den frühen 1990er Jahren nach den Prinzipien der Permakultur bewirtschaftet wird. Bernhard Gruber betreut seinen Wald-Wasser-Garten und bezeichnet sich selbst als Waldgärtner. Er hält Permakultur-Kurse im Inn- und Ausland und steht Interessierten aus aller Welt mit Rat und Tat zu Hilfe.
im Zeitrahmen vom 22. Oktober bis 10. November 2012
Permakultur-Designkurs mit Schwerpunkt Tropen in Sri Lanka
Ein Permakultur-Kurs der besonderen Art findet im kommenden Herbst auf der tropischen Insel Sri Lanka statt. Gemeinsam mit Singhalesen und den Ureinwohnern (Veddhas) werden die Prinzipien der Permakultur erlernt und einiges davon wird auch gleich vor Ort in Form konkreter Arbeitsprojekte umgesetzt – dadurch wird eine Möglichkeit geboten in einem Dritte-Welt-Land aktiv an Sozialprojekten mitzuarbeiten.
Neben Teilnehmern aus Europa werden verschiedene Mitarbeiter lokaler NGOs teilnehmen
Die Ergebnisse der Arbeitsprojekte bleiben den Menschen im Dorf erhalten und dienen somit als Hilfe zur Selbsthilfe.
Kursleitung: Bernhard Gruber und Andrea Hartl
Kursorte: Griandurukotte, Dambana – Veddha-Reservat (Nähe Mahiyangana) Zentralland – ca. 80 km östlich von Kandy
Fragmentiertes Zweigholz zur Förderung der biologischen Vielfalt
Ein Bericht von Angelika Gasparin-Bammer aus Gmunden / Oberösterreich
Eine visuelle Bodenprobe wird gemacht
Allein die Lebendigkeit des Bodens beeinflusst die Fruchtbarkeit: Fragmentiertes Zweigholz (bois raméaI fragmenté) bietet hierzu einen entscheidenden Schlüssel. Seit Jahren sieht sich die Menschheit trotz massiven Einsatzes mineralischer Dünger mit einer Stagnation und sogar mit einem Rückgang der Erträge in der Landwirtschaft konfrontiert. Virus- und Pilzerkrankungen der Pflanzen sind im Zunehmen begriffen.
Die biologische Vielfalt nimmt stark ab, wohingegen die Verödung und Verwüstung ganzer Landstriche in vielen Ländern zu beobachten sind. Professor Gilles Lemieux von der Universität Laval, Québec, Kanada und sein Forschungsteam beschäftigen sich seit den 80er Jahren mit einer von forst- und landwirtschaftlichen Böden. Es handelt sich dabei um so genanntes Fragmentiertes Zweigholz (FZH). Zweige mit einem maximalen Durchmesser von 7 cm – in den meisten Ländern ein Abfallprodukt in der Forstwirtschaft – werden zu Spänen von 2 – 10 mm Dicke und bis zu 10 cm Länge zerkleinert. Wichtig hierbei ist, dass mindestens 80% der Zweige Laubholz sind, da die Harze und Terpenen der Nadelhölzer eine starke Bakterizidenwirkung ausüben.
Permakultur Landschaft mit Hecken eingefasste Schafweide
Die ersten Versuche wurden in minderwertigen Forsten durchgeführt, um wieder funktionierende Ökosysteme auf zu bauen. Dabei wurden je Hektar zwischen 150 und 300 m³ FZH von gut entwickelten forstlichen Ökosystemen auf ärmere Böden in Form eines ‚sheet mulching’ aufgebracht. Nach drei bis fünf Jahren konnten erstaunliche Ergebnisse beobachtet werden: Die Ansiedlung von Forstpflanzen wurde so auf natürlichem Weg gefördert, die mikrobiologische Aktivität im Humus nahm stark zu und aus einer degradierten Umgebung bildete sich wieder ein intaktes Ökosystem. Nun stellt sich dem Forschungsteam die Frage, ob diese Anwendung der Fruchtbarmachung nicht auch auf landwirtschaftlich genutzte Böden übertragbar wäre. Wie Versuche nicht nur in Kanada, sondern auch in der Ukraine, auf den Antillen und in Afrika zeigten, kam es zu einer enormen Ertragssteigerung. Hierbei wurden pro Hektar zwischen 150 bis 200 m³ FZH mit den oberen 5 cm des Bodens gemischt, jedoch nicht eingepflügt, da dies zu unerwünschten anaeroben Prozessen geführt hätte.
Wie die Versuche zeigten, kam es zu einer verbesserten Wasserverfügbarkeit für die Pflanzen, einer Zunahme der Biodiversität und der Produktivität, sowie einer erhöhten Fruchtbarkeit des Bodens durch eine Vermehrung der organischen Substanz. Außerdem stellt sich ein pH-Wert von 7 ein. Wie lassen sich nun diese positiven Ergebnisse erklären? Der Grundprozess des Humusaufbaus, der laut Lemieux in Wirklichkeit die Mineralisierung und Fruchtbarkeit steuert. und die Freisetzung der in den FZH zahlreich vorkommenden Nährstoffen (Zuckerarten, Zellulosen, Vitamine, Proteine, Enzyme, Lignine etc.) gehen von Basidiomyceten (Weißfäule-Pilzen) aus, welche Lignin entpolymerisieren, Pflanzensymbiosen eingehen und den Bakterien, die im Bodenleben eine wichtige Rolle spielen, nützlich werden. Mit seinen Untersuchungsreihen möchte das Forschungsteam anregen, das in vielen Ländern ungenutzte Zweigholz für eine ,grüne Revolution’, wie Lemieux es ausdrückt, nutzbringend zu verwenden und damit ausgelaugte Böden wieder zu beleben. Ein Aspekt, der hierbei immer wieder angesprochen wird, ist das vernetzte Denken von Land- und Forstwirtschaft.
Interessant ist die These, die Lemieux aus seinen Forschungsergebnissen formuliert. Davon ausgehend, dass jeder landwirtschaftliche Boden aus Wäldern hervor gegangen ist, lässt sich eine Verbindung zwischen der Bestandsqualität und der biologischen Qualität des Humus vermuten. (…) Kennen wir die chemische Zusammensetzung der Bestandteile des Bodens und die Verbindung zwischen der Verfügbarkeit dieser Bestandteile und der Bedürfnisse der Pflanzen für ein maximales Wachstum, so sind uns jedoch die regulativen Mechanismen weitgehend unbekannt. Es lässt sich nicht bestreiten, dass die Chemische Industrie viel zu einer Sicherung der Lebensmittelversorgung beigetragen hat, dafür aber im Gegenzug bewirkt hat, dass kaum über die Mechanismen und Zusammenhänge für ein biologisches Gleichgewicht geforscht wird. Wie wird es nun möglich, bessere Qualität und höhere Qualität zu produzieren, ohne eine entsprechende Zufuhr von Stickstoff, Phosphor und Kali? Wir sind zu der Ansicht gelangt, dass FZH einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau der Humusschicht leistet und daher nicht mit einer Zufuhr chemischer Mineraldünger vergleichbar ist. Das heißt, dass FZH dem Boden alle notwendigen Materialien, um die bioiogische Entwicklung des Bodens pédogénèse) anzukurbeln, zuführen kann, mit anderen Worten die biologische Gesundung des Bodens fördert. Sofort nach Eintrag des Holzmaterials verändern sich die Bodenbedingungen, vorausgesetzt, dass die PiIze die Entpolymerisierung des Lignin aktiv betreiben.
Konkretes Beispiel aus der Ukraine
In der Land- aber auch in der Forstwirtschaft wurde bisher das Hauptaugenmerk auf die Mineralisierung gerichtet. Dem Prozess des Humusaufbaus, der die Mineralisierung und die Fruchtbarkeit des Bodens reguliert, wurde kaum Beachtung geschenkt. Ein konkretes Projekt (1997-1998) in Boyarska, Ukraine, wo ein Klima herrscht, das dem österreichischen nicht unähnlich ist, brachte interessante Ergebnisse. Häckselgut soll nur aus Zweigen mit einem Höchstdurchmesser von 7 cm gewonnen werden. Laubholz eignet sich auf Grund seiner Inhaltstoffe am Besten, höchstens 20% Nadelholz. Die Zweige sollten am Besten ohne Blätter, d. h. im Winter gesammelt werden. Das Fragmentierte Zweigholz wird nur in die obersten 5 cm des Bodens eingearbeitet. Menge: 150 bis 200 m³ Fragmentiertes Zweigholz pro Hektar. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn noch zusätzlich pro m² zum FZH ein paar Gramm guter Walderde beigemengt wird, da sie eine Vielzahl an Mikroorganismen etc. enthält. Vor allem ab dem 2. Jahr zeigen sich merkliche Verbesserungen der Bodengüte welche bei einer einmaligen Gabe bis zu 5 Jahre anhält.
Beschreibung des Versuchsprojektes
Im März 1997 wurde ein erstes Versuchsfeld angelegt, in dem FZH aus Laubholz (Ahorn, Robinie, Eiche), das kaum Laubreste enthielt, in die oberste Bodenschicht eingearbeitet wurde. Im September wurde ein zweites Versuchsfeld mit FZH mit Laubresten angelegt. Als Kontrollfeld gab es zusätzlich einen Bereich ohne FZH. Die Ergebnisse wurden anhand der Versuchspflanze Roggen bewertet, die auf den Versuchsfeldern wuchs.
Ergebnisse
Die Ernte des Roggens im Versuchsfeld 1 war um 45% höher als die des Kontrollfeldes; das Versuchsfeld 2 lieferte etwas geringere Erträge, was auf die späte Ausbringung des FZH zurückzuführen ist. Was die Fruchtbarkeit des Bodens (Humusschicht, organische Stoffe, verfügbarer Stickstoff, Phosphor, Calcium. Magnesium etc.) anbelangt, stieg diese in den zwei Versuchsfeldern stark an, ebenso die Biodiversität. Erste „Siedler“ in FZH behandelten Böden sind nachweislich Basidiomyceten (Weißfäule-Pilze), welche in kürzester Zeit Enzyme zur Entpolymerisierung von Lignin produzieren können, d. h., sie nehmen unverzüglich die Nährstoffe des FZH auf, dienen den Bodenlebewesen in der Folge als Nährstoffquelle und leiten als eine Art Boden-Pipeline Nährstoffe wie Phosphor und vor allem Wasser weiter. Daher ergibt sich die bessere Wasserverfügbarkeit für Pflanzen. Lemieux weist darauf hin, dass – im Gegensatz zur Kompostierung, wo Bakterien eine wichtige Rolle spielen – diese Pilze bei der Nährstoffaufschließung des FZH die wichtigste Rolle spielen. Analysen zeigten vor allem im ersten Versuchsfeld Verbesserungen yon Qualitätsindikatoren(Tausend-Korngewicht, Samenanlage, Proteingehalt). Doch wurde der Zunahme der Artenvielfalt als wichtigster Faktor für eine Bodenverbesserung große Beachtung geschenkt. Hier konnte im ersten Jahr vordergründig eine Zunahme von verschiedenen Pilzarten beobachtet werden.
Verbindung von Land- und Forstwirtschaft
Was ist nun so interessant an Lemieux‘ Arbeit? „Die FZH-Technologie ist ein effizienter Weg, Haupteigenschaften der Ökologie des Waldes in landwirtschaftliche Böden einzubringen,. um eine nachhaltige Wirkung auf die Stabilität des Bodens. Nährstoffverfügbarkeit und eine positive Beeinflussung auf Bodenlebewesen auf biologischem Weg zu erreichen. Es sollte ein ökonomisches und soziales Anliegen aller sein, eine geringe Bodenfruchtbarkeit nicht für gegeben anzusehen, sondern eine bessere Qualität zu fördern. Anstatt alle ‚biologischen Feinde’ zu bekämpfen, sollte die Menschheit ein harmonisches Zusammenleben anstreben.“
Literatur:
Gilles Lemieux: A new forested technology for agricultural purposes; The RCW Technology. 1998.
Anatolij Chervonyi: Researchproject on RCW Technology an Rye (Secale cereale). 1999.
Gilles Lemieux: Les Germeseconomiques et scientifiques de la Revolution verte au Sahel. 1996.
Caron, Celine: Ramial Chipped Wood: A basic tool for Regenerating Soils. 1994.
72h Permakultur- Designkurs in Wels / OÖ – Sommer 2011
Zwei Wochen lang kann Gemeinschaft gelebt werden
Die Permakultur – von permanent agriculture abgeleitet – beruht auf einem Denken in ökologische Zusammenhängen und Wechselwirkungen, mit dem Ziel, dauerhafte, sich selbst erhaltende Systeme aus Pflanzen, Tieren und Menschen zu entwickeln. Regionale Selbstversorgung beginnt vor der eigenen Haustür und lässt Nahrung für Körper, Geist und Seele wachsen.
Ein einfacher Brotbackofen wird gebaut
Permakultur unterstützt uns dabei, wieder zu Expertinnen für unser eigenes Leben zu werden. Sie möchte helfen, den achtsamen Umgang mit der Natur, mit den Mitmenschen und mit sich selbst zu leben – und damit Lebensfreude machen! Ein Hauptaugenmerk wird auf die optimale Nutzung unserer erneuerbaren Ressourcen gelegt. Reichliche Praxis wird diese Ausbildung zu einem Erlebnis machen. Jeder plant vom dritten Tag an sein eigenes Projekt.
Eine visuelle Bodenprobe wird gemacht
Kursinhalte: Geschichte der Permakultur, Ethik, Prinzipien der Permakultur, Identifizierung von Landschaftsformen, Naturgesetze, Schematik, Klima, Zonen in Permakultur, Bioregionen, Mikroklima, Ressourcen, Recycling, Kreislaufdenken, Ökonomie, Energie, Menschenfreundliche Technologie, Kompost, Pflanzenkläranlage, Mulchen, Aquakultur, Tiere in Permakultur, Arbeiten mit Sonnenenergie, Low Tech, Sichtbare und unsichtbare Strukturen, Ökodörfer, Gemeinschaften, Bodenkunde, Erdbewegung, Fruchtbarkeit, Urbanes Design, Verbaute Landschaft, Stadtlandwirtschaft, Essbare Landschaft, Einführung in die Projektplanung
Das Gelände wird mit einfachem Werkzeug vermessen
Jeder Kursteilnehmer wird ab dem dritten Tag an seinem persönlichen Projekt arbeiten. Projekt kann sein: Hausgarten, Landwirtschaft, Schulgarten, Gemeinschaftsgarten, Dorfentwicklungskonzept, Alternativwährungskonzept, Vertriebskonzept,… dazu bitte alle nötigen Unterlagen im Vorfeld organisieren. (Statistiken, Katasterpläne, Pläne mit Höhenschichtlinien, Skizzen, Fotos, Luftbildaufnahmen, Zeichenmaterial, Papierbögen und Pauspapier oder auch Laptop)
Zielgruppe:
Naturhof Pramtal wurde von Absolventen geplant
Landwirte, Biobauern, Gärtner, Pädagogen, Umweltbeauftrage in Gemeinden, Landschaftsplaner, Städteplaner, Architekten, Naturfreunde und alle Interessierten, Männer wie Frauen
Termin:
Sonntag, 31.07.2011 bis einschließlich Samstag 13.08.2011
Anreise am Vortag bzw. Abreise am Folgetag möglich.