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12.3.2011: Der große Weg hat kein Tor – Permakultur in meiner Region

Der große Weg hat kein Tor – Permakultur in meiner Region

Permakultur in Werte setzen - miteinander zukunftsfähig wirtschaften
Permakultur in Werte setzen - miteinander zukunftsfähig wirtschaften

Der Verein Perma-Norikum mit Sitz in Wels / Oberösterreich, hat vor kurzem einen Prozess gestartet, um im weiteren Sinne die Leistungen der Permakultur in Werte zu setzen. Ziel derzeitiger Arbeitstreffen ist, am 12. März 2011 einen Workshop zum Thema „Der große Weg hat kein Tor – Permakultur in meiner Region“, zu gestalten. Das Themenfeld der Permakultur ist an sich schon sehr philosophisch, doch möchten wir an diesem Tag vom Reden ins Tun kommen.

Gemeinsame Visionen und ein Leitbild soll erarbeitet werden
Gemeinsame Visionen und ein Leitbild soll erarbeitet werden

Grundlage unseres Denkens ist, dass Handlungsbedarf besteht, vorhandene Systeme zu hinterfragen, den Wirtschafts-Wachstums-Wahnsinn zu beenden, die Endlichkeit unserer Ressourcen zu erkennen, für Soziale Gerechtigkeit einzutreten, das Alte „gut sein“ lassen und Platz für Neues schaffen. Wie auch schon aus unserem Arbeitstitel in Anlehnung an Massanobu Fukuoka „Der Große Weg hat kein Tor“ hervor geht, so hat die Herausforderung welche wir für unsere Zukunft haben, auch nicht eine Lösung, doch wir haben mit Permakultur vielfältige Möglichkeiten und Ideen. Unterstützt durch Permakultur-Gestaltungsprinzipien und Ethik möchten wir Menschen um uns einfache Möglickeiten für einen zukunftsfähigen Lebensstil zeigen.

Lokale Permakultur Stammtische sollen gegründet werden
Lokale Permakultur Stammtische sollen gegründet werden

Gemeinsam möchten wir als ersten Schritt eine Zukunftsvision finden. Überregionale Arbeitsgruppen sollen sich definieren. Diese Arbeitsgruppen sollen wiederum im Kontakt zu regionalen, nationalen und internationalen Organisationen stehen. Mögliche EU-Lernpartnerschaften werden angestrebt. Gerne möchten wir Mitglieder und Interessierte motivieren, lokale Permakultur-Stammtische oder Gruppen zu etablieren. Arbeitsgruppen sollen zu den Themenfeldern Selbstversorgung, nachwachsende Energie / Rohstoffe, ökologischem Bauen, menschenfreundlichen Technologien, solidarische Ökonomie, Bildung für eine L(i)ebenswerte Zukunft und Internationale Zusammenarbeit und Vernetzung gebildet werden.

Termin: 12. März 2011 von 9.00 bis 17.30

Moderiert wird der Workshop von Dr. Knut Berndorfer / Tansition Oberösterreich
Moderiert wird der Workshop von Dr. Knut Berndorfer / Tansition Oberösterreich

Ort: Seminarhaus IMPULS
Fam. Steinmaurer
Oberautal 3
A-4642 Sattledt, Austria

Moderation: Dr. Knut Berndorfer (Transition Oberösterreich)

Verpflegung:
Mitgebrachtes für ein gemeinsames Süß/Saures Buffet, Ofen zum Aufwärmen vorhanden!

Kosten: Kostenteilung durch Teilnehmerzahl / Selbsteinschätzung

Lass uns unsere Zukunft gemeinsam gestalten!

Unverbindliche Anmeldung erforderlich

Im Süddeutschen Sprachraum, Bayern, Österreich und Südtirol sind für kommendes Jahr auch wieder mehrere 72h Permakultur-Designzertifikatskurs nach dem Curriculum von Bill Mollison geplant. Weitere Infos dazu unter: http://www.permkultur-jetzt.eu

Ernährungssouveränität jetzt!

Ernährungssouveränität jetzt!
Gemeinsame Vorbereitung – Nyéléni Europe Forum

Die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung des Nyéléni Europe Forum ist ein Prozess, der von möglichst vielen Menschen und Organisationen gemeinsam getragen werden soll.  Dafür hat sich eine Gruppe in Österreich zu formieren begonnen, bestehend aus Menschen aus verschiedensten Zusammenhängen (Bäuer_innen, Menschen aus NGOs, Vereinen, Einzelpersonen…). Um ein Forum der Vielfalt, der neuen Ideen, der “anderen Welt” möglich zu machen, brauchen wir noch viel mehr Menschen, die sich einbringen wollen.
Es gibt viele Dinge zu tun:
Organisation von Volxküchen, lokalem Anbau der Lebensmittel für das Forum, Kulturprogramm (Theater, Musik…), Kinder- und Jugendprogramm, Übernachtung, Orga des Camps, Aufstellen von finanziellen Mitteln, Mobilisierung, Öffentlichkeitsarbeit usw.

Einladung zum Vorbereitungstreffen

Im Feber 2007 fand in Mali das erste weltweite Forum zu Ernährungssouveränität statt, bei dem sich 500 Delegierte aus aller Welt trafen und eine Änderung des bestehenden Agrar- und Ernährungssystems diskutierten. Nyéléni war eine Frau, die in Mali als Vorkämpferin für Ernährungssouveränität und die Rechte der Frauen Geschichte geschrieben hat. Seit Nyéléni 2007 gibt es Bestrebungen, ein europäisches Forum für Ernährungssouveränität zu veranstalten,  um auch hier die Idee der Ernährungssouveränität weiter zu verbreiten.
Ernährungssouveränität ist das Recht der Bevölkerung, ihre Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen und stellt die Menschen, die Lebensmittel erzeugen, verteilen und konsumieren ins Zentrum der Nahrungsmittelsysteme, nicht die Interessen der Märkte und transnationalen Konzerne. (siehe Erklärung von Nyéléni) Ernährungssouveränität bedeutet auch, dass jedes Land bzw. jede Staatenunion seine Agrar- und Ernährungspolitik selbst bestimmen darf, ohne dabei andere Regionen zu schädigen.

Das Forum soll dazu dienen die Bewegung für Ernährungssouveränität zu stärken und zu verbreitern ein gemeinsames Verständnis dafür aufzubauen, was Ernährungssouveränität in Europa heißen kann. Herausforderungen und Hindernisse in Europa zu identifizieren . Ernährungssouveränität durch die Entwicklung gemeinsamer Strategien  zu einer Realität in Europa zu machen.

Vom 16. bis zum 21. August 2011 wird das erste europäische Forum für Ernährungssouveränität „Nyeleni Europe“ in Österreich stattfinden! Das Forum soll etwa 800 bis 1.000 Menschen in Krems versammeln und einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu einer starken Bewegung für Ernährungssouveränität in Europa darstellen. Es ist an der Zeit, dass sich die unzähligen Menschen miteinander vernetzen, die sich für ein anderes Landwirtschafts- und Ernährungssystem in Europa und weltweit einsetzen. Weitere Infos

Die Gemeinwohl-Ökonomie – Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft

Die Gemeinwohl-Ökonomie – Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft

Zusammenfassung v. Christian Felber, August 2010

Die Gemeinwohl-Ökonomie erschien am 16. August 2010 bei Deuticke als 150-Seiten-Buch.
Die Gemeinwohl-Ökonomie erschien am 16. August 2010 bei Deuticke als 150-Seiten-Buch.

Ihre Grundlagen wurden in „Neue Werte für die Wirtschaft“ (Deuticke 2008) erarbeitet. Seither wurde das Modell rund 50mal bei Vorträgen vorgestellt und mit Hilfe von zwei Dutzend (Attac-)UnternehmerInnen weiterentwickelt. Die Veröffentlichung in Buchform hat das Ziel, dem notorischen Diskussions-Dilemma „Wer gegen den Kapitalismus ist, ist für den Kommunismus“ zu entrinnen und eine konkrete Systemalternative vorzulegen. Im Anhang des Buches scheinen knapp 70 Unternehmen als ErstunterzeichnerInnen auf – als Signal, dass das Modell nicht nur aus dem visionären Elfenbeinturm kommt, sondern auch aus der unternehmerischen Praxis. Weitere UnterstützerInnen sind herzlich willkommen!

1. Die Gemeinwohlökonomie beruht auf denselben mehrheitsfähigen Werten, die unsere Beziehungen gelingen lassen: Vertrauensbildung, Kooperation, Wertschätzung, Demokratie, Solidarität. (Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen sind gelingende Beziehungen
das, was Menschen am glücklichsten macht und am stärksten motiviert.)

2. Der rechtliche Anreizrahmen für die Wirtschaft wird von Gewinnstreben und Konkurrenz umgepolt auf Gemeinwohlstreben und Kooperation. Unternehmerischer Erfolg wird umdefiniert von Gewinn- auf Gemeinwohlstreben.

3. Das Gemeinwohl wird in einem Demokratischen Konvent definiert und in der Verfassung verankert. Gemessen wird das Gemeinwohl in der neuen Hauptbilanz aller Unternehmen: der Gemeinwohlbilanz. Die Gemeinwohlbilanz besteht aus „harten“ = messbaren Kriterien für
soziale Verantwortung, ökologische Nachhaltigkeit, demokratische Mitbestimmung und Solidarität gegenüber allen „Berührungsgruppen“ (Stakeholder).

4. Die Finanzbilanz wird zur Nebenbilanz. Kapital wird vom Zweck zum Mittel. Es dient nur noch dazu, den Unternehmenszweck (aller Unternehmen) zu erreichen. Darin enthalten sind Einkommen aller im Unternehmen Beschäftigten bis zum 20-fachen des gesetzlichen
Mindestlohnes.

5. Die Gemeinwohlbilanz besteht aus verbindlichen Mindeststandards und Anreizen für freiwillige Höherleistungen. Die sozialsten,  ökologischsten, demokratischsten und solidarischsten Unternehmen erhalten jedoch rechtliche Vorteile und können dadurch ihre –
höheren – Kosten leichter decken: niedrigere Steuern, Zölle, günstigere Kredite, Vorrang beim öffentlichen Einkauf und bei Forschungsprogrammen, …

6. Bilanzielle Überschüsse dürfen verwendet werden für: Investitionen (mit sozialem und ökologischem Mehrwert), Rückzahlung von Krediten, Rückstellungen in einem begrenzten Ausmaß; Ausschüttung an die MitarbeiterInnen (bis zum 20-fachen des Mindestlohns) sowie
für zinsfreie Kredite an Mitunternehmen; nicht verwendet werden dürfen Überschüsse für: Ausschüttung an Personen, die nicht im Unternehmen mitarbeiten; feindliche Aufkäufe anderer Unternehmen; Investitionen auf den Finanzmärkten (diese gibt es nicht mehr).

7. Da Gewinn nur noch Mittel, aber kein Ziel mehr ist, können Unternehmen ihre optimale Größe anstreben. Sie müssen nicht mehr Angst haben, gefressen zu werden und nicht mehr wachsen, um größer, stärker oder profitabler zu sein als andere. Alle Unternehmen sind vom
allgemeinen Wachstums- und vom wechselseitigen Fresszwang erlöst.

8. Die Einkommens- und Vermögensungleichheiten werden begrenzt: die Maximal-Einkommen auf das 20-fache des gesetzlichen Mindestlohns; Privatvermögen auf 10 Millionen Euro; das Schenkungs- und Erbrecht auf 500.000 Euro pro Person; bei Familienunternehmen auf zehn Millionen Euro pro Person. Das darüber hinaus gehende Erbvermögen wird als „Demokratische Mitgift“ an alle Nachkommen der Folgegeneration
verteilt: gleiches „Startkapital“ bedeutet höhere Chancengleichheit.

9. Großunternehmen über 250 Beschäftigten gehen teilweise in das Eigentum der Beschäftigten und der Allgemeinheit über, über 5.000 Beschäftigten zu hundert Prozent. Die Öffentlichkeit wird durch dafür gewählte Abgeordnete „regionaler Wirtschaftsparlamente“ vertreten. Die Regierung hat keinen Zugriff auf öffentliche Unternehmen.

10. Das gilt auch für die „Demokratischen Allmenden“, die dritte Eigentumskategorie neben der großen Mehrheit (kleiner) Privatunternehmen und eines kleinen Anteils von gemischt-
besessenen Großunternehmen. „Demokratische Allmenden“ sind Grundversorgungsbetriebe im Bildungs-, Gesundheits-, Sozial-, Mobilitäts-, Energie- und Kommunikationsbereich: die  „Daseinsvorsorge“.

11. Eine wichtige Demokratische Allmende ist die „Demokratische Bank“. Sie dient wie alle Unternehmen dem Gemeinwohl und wird wie alle Demokratischen Allmenden vom demokratischen Souverän kontrolliert und nicht von der Regierung. Ihre Kernleistungen sind garantierte Sparvermögen, kostengünstige Kredite, ökosoziale Risikokredite sowie kostenlose Girokonten. Die Finanzmärkte in der heutigen Form wird es nicht mehr geben.

12. Die repräsentative Demokratie wird ergänzt durch direkte Demokratie und partizipative Demokratie. Der Souverän muss seine Vertretung korrigieren, selbst Gesetze initiieren und beschließen und wichtige Bereiche der Wirtschaft – wie die Banken – kontrollieren können.

13. Neben dem demokratischen Wirtschafts- oder Gemeinwohlkonvent werden weitere Konvente für die Vertiefung der Demokratie einberufen: Bildungskonvent, Medienkonvent, Daseinsvorsorgekonvent.

14. Um die Werte der Gemeinwohl-Ökonomie ähnlich tief in der neuen Generation zu verankern wie heute das sozialdarwinistische und kapitalistische Menschenbild, schlage ich fünf neue Pflichtgegenstände vor: Gefühlskunde, Wertekunde, Kommunikationskunde,
Demokratiekunde und Naturerfahrens- oder Wildniskunde.

15. Da in der Gemeinwohl-Ökonomie unternehmerischer Erfolg eine ganz andere Bedeutung haben wird als heute und deshalb ganz andere Führungsqualitäten gefragt sein werden, werden die sozial verantwortlichsten und kompetentesten, die zum Mitgefühl und zur
Empathie fähigen, die über sich hinaus sozial und ökologisch denkenden und fühlenden Menschen tendenziell nachgefragt werden und als Vorbilder gelten.

Unternehmen, die das Modell gerne unterstützen würden, können sich direkt mit Christian Felber in Verbindung setzen: www.christian-felber.at

Demokratischen Bank in Gründung

Demokratischen Bank in Gründung!

Fast 800 Personen haben nach ersten Medienberichten in kürzester Zeit
Ihr Interesse an der Demokratischen Bank bekundet. Wir freuen uns riesig
über das so große Interesse und danken ganz herzlich für die vielen
Angebote, die Demokratische Bank zu unterstützten.

Die Demokratische Bank ist eine Idee, deren Zeit gekommen ist, das
beweist das fulminante Echo: in den letzten Tagen sind BankerInnen,
UnternehmerInnen, ManagerInnen, VertreterInnen aller Berufsgruppen und zahlreiche engagierte BürgerInnen an uns herangetreten und haben Ihre Mitwirkung angeboten. DANKE!

Wie kam es zur Initiative?

Das Modell für die Demokratische Bank ist von Attac Österreich – anfangs
noch spielerisch als Alternative zur „Bad Bank“ – in den letzten
eineinhalb Jahren ausgearbeitet und im April dieses Jahres als
Projektpapier angenommen worden. Gleichzeitig hat Attac erklärt, die
Bank selbst nicht mitzugründen, da sie eine Bank von Menschen für

Menschen sein soll – unabhängig von einer einzelnen Organisation, Partei oder Kirche.
Der Startschuss für die Projektumsetzung fiel vor zwei Monaten bei einem
„Kristallisationstreffen“ in Wien, an dem Personen aus ganz Österreich
teilnahmen. Seither hat sich ein vorläufiges Koordinierungsteam
herausgebildet, das sich im Wochenrhythmus zu treffen beginnt.
Bereitschaft zur Mitarbeit haben bereits mehr als 200 Menschen (!)
bekundet. Allein auf dem Workshop der Attac-Sommerakademie waren mehr als 40 Personen beim Demokratische-Bank-Workshop.

Das Koordinationsteam arbeitet

Das Koordinationsteam ordnet gerade die wichtigsten Aufgaben –
Fördervereinsgründung, Organisationsentwicklung,
InteressentInnenbetreuung, Rechtsformklärung, Lizenz, Businessplan, …
viel Arbeit wartet auf uns! Dankenswerter Weise dürfen wir auf
professionelle Hilfe bei der Organisationsentwicklung zählen. Wir werden
uns bei allen, die ihre Mitarbeitsfreude bekundet haben, demnächst melden.

Kick-off im Herbst: wir bitten um Unterstützung

Außerdem planen wir ein öffentliches Kick-off-Event im Herbst. Wenn uns
jemand bei der Organisation dieses Auftaktereignisses unterstützen will,
meldet Euch bitte unter event@demokratische-bank.at

Aufbauphase benötigt 1 Mio. Euro Aufbaukapital

Das wichtigste zuletzt: In der Initialphase arbeiten alle Mitaufbauenden
ehrenamtlich für die Demokratische Bank. Jedoch wollen wir sobald wie
möglich einige Personen mit professionellem Hintergrund hauptamtlich
anstellen, damit sie sich mit ganzer Kraft dem Aufbau der Bank widmen
können. Der – ehrenamtliche – Verein wird diese Personen anstellen. Für
die Aufbauphase – die nächsten zwei Jahre – rechnen wir ganz vorläufig
mit einem Budget von einer Million Euro: das „Aufbaukapital“. Wir suchen
also zum Beispiel 1000 Personen, die 1000 Euro spenden können, damit die Bank aufgebaut werden kann. Wichtig: zusätzlich zum „Gründungskapital“!

Gründungskapital

Die Zeichnung des Gründungskapitals beginnt erst nach der Klärung der
Rechtsform, eine der prioritären Aufgaben. Ihr könnt aber schon jetzt an
gruendung@demokratische-bank.at bekannt geben, mit welchen Betrag ihr Euch vorstellen könnt, Euch am Gründungskapital (= Eigenkapital) der Bank zu beteiligen, damit wir einschätzen können, wie es mit der Finanzierung aussieht. Wir schlagen vor, dass dies mindestens 1000 Euro sein sollen, es darf aber gerne mehr sein. In den nächsten Mitteilungen folgen alle Details über die Beteiligung am Gründungskapital.

Den Beitrag zum Aufbau der Bank könnt ihr schon jetzt einzahlen auf das
Konto-Nr. 41403024007 bei der
Volksbank Wien
BLZ 43000
„Demokratische Bank“
IBAN: AT 694300041403024007
BIC: VBWIATW1
Danke für Eure finanzielle Unterstützung!

Relaunch der Website zu Schulbeginn

Ein letzter Punkt: Der Auftritt im Internet ist wie unschwer zu erkennen
noch provisorisch. Wir planen einen ersten Relaunch gegen Schulbeginn.
Bis dahin werden auf der vorläufigen Website nur aktuelle Termine
aufscheinen und zahlreiche Gesichter von Menschen, die die Demokratische Bank unterstützen und mittragen. InteressentInnen können jedoch weiterhin Ihre Unterstützung über das Formular eintragen!

Wir danken für Euer Mitdabeisein und wünschen einen fulminanten Sommer mit viel Freude und Vorfreude

Das Koordinationsteam der Demokratischen Bank

HERMES Bank – nach 28 Jahren bankähnlicher Tätigkeit auf Vereinsbasis folgt großer Schritt

HERMES Bank – nach 28 Jahren bankähnlicher Tätigkeit auf Vereinsbasis folgt großer Schritt (Quelle: HERMES)

Eine Bank soll eine Einrichtung sein, die Einlagen entgegen nimmt, Kredite vermittelt, Menschen mit Geld versorgt und den Zahlungsverkehr abwickelt. Für viele Menschen ist allerdings in unserer Zeit das Motiv der Geldvermehrung, des Geldverdienens im Zusammenhang mit dem Bankwesen stark in den Vordergrund getreten. Im Sinne der bisherigen Arbeit von HERMES liegt es, Geldvorgänge in den Dienst der Menschen zu stellen.

Die Grundwerte der Gemeinschaftsbank HERMES stehen auf der Basis der Anthroposophie:
– durch eine umfassenden Beurteilung von Projekten und menschlichen Fähigkeiten verbunden mit einem Überblick über notwendige gesellschaftliche und  ökologische Entwicklungen.
– durch eine Unternehmensgestaltung, in der Geldbewegungen und die damit verbundene Verantwortung bewusst wahrgenommen werden.
– durch die Vermittlung zwischen Geldgebenden und Geldnehmenden in der Weise, dass Geben und Nehmen im Sinne von Solidarität geschehen.

Diese Anliegen unterscheiden sich vollkommen vom heute üblichen Verständnis einer Bank. Sie stellen den Menschen mit der ihn umgebenden Welt, für die er die Verantwortung trägt, in den Mittelpunkt. Gerade in der Zeit einer großen Finanzkrise, in der Geld der Realwirtschaft entzogen und zum Spekulationsobjekt wurde, wollen wir den Impuls setzen, eine Bank mit eigener Lizenz zu begründen, die auf der bisherigen Arbeit von HERMES mit seinen bestehenden Einlagen und Krediten aufbaut. Der Schenkgeldbereich des Vereins HERMES-Österreich wird als eigene organisatorische Einheit neben der Bank eng mit ihr zusammenarbeiten. Die Bank soll eine fördernde Wirkung entfalten.

Wer arbeitet in unserer Bank?
Menschen, die neben den gesetzlichen Voraussetzungen ein tiefes Interesse am Menschen und ihrer Arbeit haben und die Grundwerte und Kultur der Bank pflegen wollen.

Die zukünftige „Gemeinschaftsbank HERMES“ unterscheidet sich wesentlich von anderen Banken. Die Bank baut ihre Handlungen auf Vertrauen und Achtung vor der freien, sich entwickelnden Individualität des Menschen. Die in der Bank tätigen Menschen setzen sich mit verschiedenen Qualitäten des Geldes, Fragen der Solidarität, der Durchschaubarkeit von Geldprozessen, des Kapitals und Zinses, von Arbeit und Einkommen, Grund und Boden, Betriebsmittel und  Betriebsführung, Globalisierung und Nachhaltigkeit auseinander.

Vermittlung als zentrale Aufgabe

Die zu gründende Gemeinschaftsbank HERMES sieht ihre zentrale Aufgabe darin, zu vermitteln zwischen Menschen, welche die ihnen zur Verfügung stehenden Gelder sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, umweltfördernden und die Würde des Menschen achtenden Initiativen zur Verfügung stellen wollen, und Menschen, die diese Mittel zur Erfüllung ihrer Aufgaben in Unternehmen, Einrichtungen und Projekten benötigen. Beide Gruppen betrachten die Ziele und die Tätigkeit der Bank als eine Zeitnotwendigkeit und wollen sie fördern.

Geld als Tauschmittel

Geld und Kapital werden nicht als Ware betrachtet, werden weder gehandelt noch verkauft oder gekauft.

Transparenz

Die Gemeinschaftsbank HERMES berichtet in ihren Veröffentlichungen über die mit Krediten finanzierten Projekte und veröffentlicht in ihrem Geschäftsbericht jeweils die Namen ihrer Kreditnehmer.

Solidarität zwischen Geldgebenden und Kreditnehmenden

Menschen, die der Bank Geld anvertrauen, erfahren, was mit ihrem Geld geschieht. Sie können die Entwicklung der finanzierten Projekte begleiten und den Ertrag einer Initiative für das Gemeinwohl erkennen. Durch das Vergeben eines Kredites an eine Initiative verbindet sich die Bank mit den Anliegen und begleitet die Weiterentwicklung.

Verantwortung für die Folgen

Ein Vorhaben, das durch die Bank finanziert werden soll, wird nicht nur nach ökonomischen, sondern auch nach sozialen und ökologischen Aspekten bewertet. Daher gehört es zu einer Hauptaufgabe der Kreditprüfung, jedes Projekt möglichst ganzheitlich in seinem sozialen und ökologischen Umfeld zu betrachten und zu beurteilen.

Kein einseitiges Gewinnstreben

Die Gemeinschaftsbank HERMES ist nicht gewinnorientiert, weder für sich selbst noch für ihre Geldgeber. Die Gemeinschaftsbank arbeitet kostendeckend. Ein entstehender Überschuss wird dazu verwendet, das Tätigkeitsfeld der Gemeinschaftsbank zu erweitern, Reserven zu bilden und Mittel für den Schenkgeldbereich zur Verfügung zu stellen. Es werden keine „erfolgs“abhängigen Bonuszahlungen an Mitarbeiter gewährt.

Verwendungsbereich

Der Einleger kann auf dem Kontovertrag angeben, für welchen Kreditbereich seine Einlage vornehmlich verwendet werden soll. Die Gemeinschaftsbank wird in ihrem Geschäftsbericht bekannt geben, wie sich das Kreditvolumen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf die verschiedenen Verwendungsbereiche verteilte.

Freie Zinswahl

Jeder Kunde kann frei wählen, ober die jeweils marktüblichen Zinsen beanspruchen oder auf sie (auch teilweise) verzichten will, denn Zinsverzicht unterstützt eine solche Bank und ihre Förderanliegen.

Genossenschaft

Die Rechtsform der Genossenschaft bietet den Rahmen für eine Bank, die sich auf eine Gemeinschaft von Menschen gründet, die einen solidarischen, nicht auf Gewinn gerichteten Umgang mit Geld zum Wohle aller Beteiligten pflegen wollen. Menschen oder Institutionen werden durch die Zeichnung von Genossenschaftsanteilen zu Mitträgern, Mitgestaltern der Bank. Um die Substanz der Genossenschaft zu gewährleisten, werden die Anteile nicht zurückbezahlt. Sie können bei Beendigung der Mitgliedschaft nach vorheriger Einwilligung des Aufsichtsrates ganz oder teilweise an bisherige oder neue
Mitglieder der Genossenschaft übertragen werden. Das Genossenschaftskapital wird nicht verzinst, es ist auch nicht am Gewinn beteiligt. Es sind daher keine Erträge zu versteuern. Die Gemeinschaftsbank muss hiefür keinen Gewinn erwirtschaften. Die persönliche Haftung der Genossenschafterinnen und Genossenschafter für Verbindlichkeiten der Genossenschaft ist ausgeschlossen. Für diese Verbindlichkeiten haftet nur das Genossenschaftsvermögen.
Sollte die Bank nicht gegründet werden, wird das eingebrachte Eigenkapital an die Mitglieder zurückbezahlt.

HERMES-Österreich Geistgemäße Geldgebarung / Arbeitsgruppe Bank
Wiener Bundesstraße 63a, A-5300 Hallwang-Salzburg
Tel. 0043-662-664737, Fax 0043-662-664737-4
hermes@hermes-oesterreich.at
http://www.hermes-oesterreich.at

5 Jahre Talente-Tauschkreis „Der Krems-Taler“ in Neuhofen

5 Jahre Talente-Tauschkreis „Der Krems-Taler“ in Neuhofen

ein Bericht von Bernhard Gruber / Talente-Tauschkreis „Der Krems-Taler“

Bernhard Gruber und Herbert Staufer

Im April 2010 werden es 5 Jahre, dass der Neuhofner Herbert Staufer den Talente-Tauschkreis gemeinsam mit einer Hand voll Neugieriger startete. Schnell wuchs das Interesse auch in umliegenden Gemeinden und die Idee der erweiterten Nachbarschaftshilfe verbreitete sich rasch. Der Krems-Taler war in seinen fünf Jahren auch mehrfach Vorbild zur Gründung weiterer Tauschkreise in Oberösterreich und angrenzenden Bundesländern.

Alles begann vor 5 Jahren, der von St. Georgen im Attergau stammende Herbert Staufer hatte aus Enns die Idee des Talente-Tauschkreises mitgebracht und eine kleine Anzeige in der Gemeindezeitung geschalten: … Treffpunkt im Café Kemetmüller. Schon beim ersten Treffen wurden Talente-Tausch-Aktivitäten wie Fahrradreperatur, Kuchen backen und Fenster putzen verabredet. Beim zweiten Stammtisch hatte sich die Teilnehmerzahl bereits verdoppelt und es kamen wieder verschiedene Talente hinzu. Mittlerweile hat der Tauschkreis annähernd 60 Teilnehmer aus Nachbargemeinden wie Kematen, Pieberbach, Eggendorf, Allhaming, St. Marien und Nöstelbach.

Präsentation im Rahmen der Veranstaltung "Gesunde Gemeinde 55+"

Grundsätzlich geht es uns beim Talente-Tausch darum, dass jeder das tut, was er wirklich gerne tut und was ihm Spass macht. Es geht darum Handgriffe zu erledigen und für diese eine Gutschrift in Talenten zu erhalten. Diese Talente können wieder bei anderen Personen gegen Dienstleistungen oder auch Waren eingetauscht werden. So füllt sich nicht die Abstellkammer des einen mit unnützen Geschenken und der andere braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, weil er seinen Nachbarn schon wieder bemühen muss ihm zu helfen. In Österreich haben sich in den letzten Jahrzehnten über 40 Talente-Tauschkreise etabliert.

Schnell entwickelte sich auch ein Interesse Linzer Talente-Tauschkreise an Neuhofner Talenten. Man möchte glauben, es gibt in Linz zu wenige handwerklich geschickte Menschen, denn es wurden aus unserer Landeshauptstadt immer wieder Talente nachgefragt. Der Sinn eines Tauschkreises liegt aber in der Nachbarschaftshilfe, Nachbarn hier im Ort oder in umliegenden Gemeinden, also in der Region. Ideal ist, wenn man die Wegstrecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen kann.

Zwei Jahre hatte ich gemeinsam mit Herbert Staufer eine Fahrgemeinschaft nach Wels. Am Weg zur Arbeit planten wir neue Aktivitäten und diskutierten darüber, wie wir unsere Region hervorheben und auch die Identifizierung mit der Region fördern könnten. Sehr schnell kamen wir auf die Idee eine eigene Tauschkreis-Währung einzuführen, so wurde dann aus den Talenten der Krems-Taler. Die Verrechnung unserer Krems-Taler erfolgt über einen einfachen Beleg, wovon ein Abschnitt an die Tauschkreis-Zentrale geht und je einer an Dienstleister und Konsument. Der administrative Aufwand ist sehr gering, alle Tauschkreis-Teilnehmer haben eine Liste, mit den Angeboten und Nachfragen der anderen, jeder kann sich somit selbst seinen Tauschpartner suchen.

In den letzten fünf Jahren gab es zahlreiche hilfsbereite Talente, Obstbäume wurden geschnitten, Rasen gemäht, Hecken getrimmt, Bäume gefällt, Kuchen gebacken, Socken gestrickt, Schnee geräumt, Glühbirnen gewechselt, Elektrogeräte repariert, Kuchen gebacken, Marmelade eingekocht, Tee getrocknet, Zimmer ausgemalt, Dachboden entrümpelt, Schutt entsorgt, Klavierunterricht und Nachhilfe gegeben, Fahrgemeinschaften gebildet und vieles mehr. Neben den Dienstleistungen wurden auch Waren wie Dekorationsmaterial, Kleidung, Schuhe, Bilder, Eier, Marmelade, Brot, Dinkel, Süßmost, Gemüse, Sträucher und Jungpflanzen getauscht.

Grillfest im Spätsommer 2009

Neben den beliebten Treffen, am zweiten Freitag im Monat, im Café Kemetmüller, gab es auch zahlreiche Veranstaltungen. Es wurden mehrere Tauschkreis-Flohmärkte am Unimarkt-Parkplatz abgehalten. Gemeinsam mit dem EZA-Fachausschuss der Pfarre die sehr erfolgreiche Ausstellung „Segen und Fluch des Geldes“ und gemeinsam mit den Grünen die Diskussionsrunde „Neue Werte für die Wirtschaft“ organisiert. Neben Veranstaltungen in Neuhofen, wurde unser Tauschkreis auch am Zukunftsfest08 in Bad Wimsbach Neydharting und am 4. Sozialforum in St. Peter in der Au präsentiert.

Auch dein Talent ist gefragt! Komm einfach unverbindlich zu einem unserer nächsten Treffen, immer am zweiten Freitag im Monat ins Café Kemetmüller, direkt am Marktplatz in Neuhofen und informiere dich, wie du deine Talente einbringen bzw. was Tauschkreis-Teilnehmer für dich tun können. Aktuelle Infos findest du auch im Internet unter http://www.krems-taler.at.tf/

Wir helfen dir auch gerne telefonisch weiter:
Herbert Staufer 07227 / 200 05
Bernhard Gruber 07227 / 200 79

Earth-Bag-Building – Haus bauen wie die Barbapapas

Earth-Bag-Building – Haus bauen wie die Barbapapas

(Quelle: http://www.tomodachi.de)

Gerne erinnern wir uns an die wunderbaren Geschichten der Barbapapas in unserer Kindheit zurück. Diese wunderbaren Wesen, welche aus einem Samenkorn in der Erde schlüpfen, sich in verschiedenste Gestalten wandeln können und wunderbare einfach runde Bauwerke schaffen. Eine ebenso phantastische Technik macht es möglich, uns dem runden wieder zuzuwenden, Häuser bauen mit Sandsäcken.

(Quelle: http://www.earthbagbuilding.com)

Vielleicht sind uns Sandsäcke aus Hochwassergebieten gut bekannt, wir sind jedoch froh wenn wir diese nicht brauchen um Katastrophen abzuwehren. Mit Sandsäcken verbinden wir hauptsächlich Bilder von Flutkatastrophen, Kriegsschauplätzen, oder auch Getreidesäcke bei Hilfslieferungen in Hungerregionen. Der Sandsack steht aber nicht nur als Symbol für Krieg und Elend, durch Earth-Bag-Building erhält er eine neu Dimension. Sandsack als Baustoff der Zukunft für kostengünstige und sichere Behausungen.

(Quelle: http://www.earthbagbuilding.com)

Das Bauen mit Sandsäcken füllt eine einzigartige Nische, solche Gewebesäcke sind nahezu rund um den Erdball erhältlich. In Tropen und Wüstengebieten wird Getreide in solchen Säcken abgepackt. Wie das Bauen mit Strohballen, ist auch Earth-Bag-Building eine angepasste Technologie für den Menschen. Mit einfachen Mitteln, geringem finanziellem Aufwand und unter einfacher Anleitung kann sich so jede Familie ein schönes Haus mit Hilfe der Dorfgemeinschaft selbst bauen. Unter Beachtung der Statik sind verschiedensten Formen keine Grenzen gesetzt, natürlich bieten sich speziell hier runde Formen an.

(Quelle: http://www.earthbagbuilding.com)

Grundsätzlich kann jeder Sack verwendet werden, bewährt haben sich Gewebesäcke aus Polypropylen. Die Gewebesäcke können einfach von Hand befüllt werden. Humus ist natürlich zu wertvoll um damit die Säcke zu befüllen, für einen guten thermalen Speicher wird lokales Erdreich vom Unterboden verwendet. Sollen die Wände isolieren, befüllt man die Säcke mit gemalenem Vulkangestein, Perlit oder auch Getreidespelze, je nach dem was in Großen Mengen vorhanden ist. Befüllte Säcke werden an ihrem Bestimmungsort in Form gebracht und verdichtet. Ausgefallene Formen können um Schalungen gebaut werden. Zur Armierung können von Oben nach unten Stangen eingeschlagen werden.

(Quelle: http://www.earthbagbuilding.com)

Damit die Polypropylen Säcke vor äußerem Einfluss geschützt sind, werden die Wände innen und außen verputzt, hierzu können Putzträger wie Maschenzaun oder verschiedene Gewebe verwendet werden. Je nach vorhandenen Ressourcen können Putze aus Lehm oder Mischungen aus Papiermache und Zement aufgetragen werden. Kalken der Aussenwände kann ein wichtiger Beitrag zur Langlebigkeit eines solchen Sand-Sack-Hauses sein. Wie auch bei allen bekannten Bautechniken gilt, das Gebäude braucht gute Stiefel und einen Hut, entsprechend der Klimazone.

Globaler Appell gegen „Monsantosierung“ von Lebensmitteln

Globaler Appell gegen „Monsantosierung“ von Lebensmitteln
UN General Versammlung diskutiert Patente auf Saatgut und das Recht auf Nahrung

Weizen
(Foto: Jürgen Reitböck)

München, 21. 10. 2009 – Heute startet die Koalition „Keine Patente auf Saatgut“ einen neuen globalen Appell gegen die Ausweitung der Patentierung auf Pflanzen und Tiere. Insbesondere Landwirte geraten zunehmend in die Abhängigkeit internationaler Konzerne, die die Patente auf Saatgut und Nutztiere besitzen. Zu den Erstunterzeichnern des Aufrufes gegen die so genannte „Monsantosierung“ gehören große Bauernverbände in Europa, Asien und Südamerika. Heute stellt auch der UN-Sonderbeauftragte für das Recht auf Ernährung, Olivier de Schutter, seinen Bericht vor der UN Generalversammlung in New York vor. Die UN warnen davor, dass Patente auf Saatgut weltweite Hungerkrisen verstärken könnten.

Die Patentansprüche erreichen eine neue Dimension: Neben Saatgut und Nutztieren werden mittlerweile auch Lebensmittel wie Milch, Butter und Brot zum Patent angemeldet. Folglich drohen multinationale Konzerne wie Monsanto, Dupont und Syngenta, die gesamte Kette der Lebensmittelerzeugung zu kontrollieren. Die Koalition „Keine Patente auf Saatgut“ fordert deshalb neue Regeln, die Patente auf Saatgut und Nutztiere verhindern.

Brot
Foto: wrw

„Wir brauchen eine radikale Änderung in der Praxis der Patentämter, um Patente auf Pflanzen und Tiere zu stoppen,“ sagt François Meienberg von der Erklärung von Bern (CH). „Konzerne dürfen das Patentrecht nicht dazu missbrauchen, um sich Rechte an Saatgut, Pflanzen, Tiere und Lebensmittel anzueignen. Wenn diese Patentierung so weiter geht, werden sie zu einer Gefahr für die Welternährung.“

Die internationale Koalition „Keine Patente auf Saatgut“ wurde 2007 gegründet. Sie setzt sich zusammen aus Landwirten, Entwicklungshilfe- und Umweltorganisationen. Ihr gehören die Organisationen Erklärung von Bern, Swissaid, Kein Patent auf Leben!, Misereor, Greenpeace und der norwegische Development Fond an (Unterstützt wird der Aufruf gegen die Monsantisierung von Bauernorganisationen wie beispielsweise Coldiretti aus Italien, COAG aus Spanien, dem Bundesverband Deutscher Milchviehhalter aus Deutschland, der Vereinigung Federación Agraria aus Argentinien und Bharat Krishak Samaj (BKS) aus Indien.
„Die großen Konzerne versuchen Saatgut, Handel und sogar die Produktion von Lebensmitteln zu kontrollieren;“ sagt Luis Contigiani von der Federación Agraria aus Argentinien. „Wir sehen, wie Monsanto versucht, Gebühren auf die Produktion von Soja zu kassieren, indem auf der Basis von Patenten versucht wird, Embargos für europäische Importeure zu verhängen, die mit argentinischer Soja arbeiten. Dies ist ein Beispiel für die Konsequenzen der Patentierung genetischer Ressourcen.“

Auch UN Sonderberichterstatter Olivier de Schutter kritisiert in seinem Hintergrundbericht (A/64/170), dass Patente auf Saatgut die Nahrungsmittelkrisen verstärken können. “Die Oligopole einiger Anbietern können dazu führen, dass armen Landwirte der Zugang zu Saatgut, einem für sie lebenswichtigen Produktionsmittel, verwehrt wird. Und sie kann dazu führen, dass die Lebensmittelpreise steigen, wodurch die Lebensmittel für die Ärmsten noch weniger verfügbar werden.“ [nicht offizielle Übersetzung]

Foto: Birgit Winter
Foto: Birgit Winter

Das Bündnis „Keine Patente auf Saatgut“ begrüßt den UN Report. „Wir werden weiterhin gegen Patente auf Saatgut und Nutztiere kämpfen, sagt der Generalsekretär Miguel López Sierra von von COAG, einem der größten Europäischen Bauernverbände. „Diese Patente sind Diebstahl an den Landwirten und den traditionellen Züchtern. Die Bedenken der UN und die Proteste der Landwirte dürfen nicht länger ignoriert werden.“

(Quelle: No patents on seeds http://www.no-patents-on-seeds.org)