Crowdfunding Aktion: Landfreikaufen in Rumänien – die Beef Ferma Agroforstwirtschaft

Seit nunmehr zehn Jahren sind wir im Banat, im südwestlichen Rumänien und haben hier eine Agroforstlandschaft mit alten Haustierrassen in einer ehemals verwilderten, dornigen Gestrüpplandschaft entstehen lassen. Durch gezieltes Beweiden können invasive Arten in Zaum gehalten und Platz für eine hohe biologische Artenvielfalt in Fauna und Flora geschaffen werden. Biodiversität durch Nutzung! Unsere Errungenschaft auf einem sehr dornigen Weg, gilt es jetzt zu schützen, wir haben die Gelegenheit, einen Teil des Landes jetz freizukaufen!

Agroforstsystem klingt so neu, so cool, ja fast hip, grün, intelligent und muss unbedingt auf allen Universitäten gelehrt werden. Ja da bin ich dafür! Bei näherer Betrachtung muss ich jedoch feststellen, dass es eigentlich nichts neues ist, sondern schon sehr alt. Warum sind Agroforstsysteme etwas exotisch anmutendes und nicht die gägige Bodenkultivierungsform? Ein ausschlaggebender Grund sind Subventionen und diese gibt es nur für Monokulturflächen.

Vor über zehn Jahren pachtete ich 23 ha Land von der katholischen Kirche, weitere 34 ha von der Christlich-Orthodoxen Kirche. Nach und nach noch einige kleinere Parzellen von privaten Eigentümern. Beide großen Parzellen lagen nebeneinander – Land überseht mit Dornenbüschen, überwiegend Schlehdorn, Hagebutten, Brombeeren, Robinien und auch Holunder, Eichen, Linden, Eschen, wilde Kirschen, Zwetschgen, und wilde Birnen und Apfelbäume. Gestrüpp und Dornendschungel, eine Bekannte meinte, dass das nur etwas für Ziegen sei. Vor der kommunistischen Zeit wurde das Land von Siedlern aus Südtirol, Österreich, Kroatien und Ungarn usw. urbar gemacht. Zu dieser Zeit mit Vieh, lange bevor es ein bio- Logo gab, also urbiologisch bewirtschaftet. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus wurden die Parzellen nicht mehr genutzt.

Mit Motorsägen und Mulcher durchkämpften wir die ersten Abschnitte mehrerer Hektare. Wir schlugen Schneisen in das Buschwerk, um Elkektrozäune errichten zu können. Geschlägerte Robinienstämme wurden gleich als Pfähle für den Zaun verwendet. Frei nach dem permakultur Motto – vorhandene Ressourcen nutzen. Die verstreut stehenden Bäume welche sich in den letzten Jahrzehnten angesiedelt hatten, waren eher Büsche als Bäume, da sich bereits am Boden die Äste verzweigten und mehrere Quadratmeter einnahmen. In diesem Dickicht konnte nichts mehr aufkommen, keine Luft und kein Licht! Eichen die ich vorfand, hatten einen Stammdurchmesser zwischen 10 und 30 cm bis zu einer Höhe von zwei bis vier Meter ausgebildet. Wir asteten bis zu einer Höhe von zwei Metern hoch und rodeten einen Großteil der Dornenbüsche. Im Juni 2010 brachte ich die ersten zwei Angusrinder und einen Bullen aus Österreich in ihr neues Domizil. Seitdem haben sie ganzjahres Freilandhaltung ohne Stall. Ausreichend Wind- und Weterschutz bieten im Winter Wald, Bäume und Strohballen. Es folgten Pferde, Esel, Schafe, Schweine, Herdenschutzhunde usw.

Als Zentrum wählte ich eine Anhöhe mit Wildkirschen, diese haben eine ganz besondere Energie. Die Anhöhe ist bei Regen schnell wider trocken, es geht immer ein leichter Luftzug über den Hügel und ich habe einen herrlichen Ausblick über das Gelände und in die Landschaft. Ein guter Platz für einen Wohnwagen zum Leben und ein Gartenhütte für mein Werkzeug. Auch die Tiere kommen gerne freiwillig auf diese Anhöhe und legen sich dann in den Schatten der Robinien und Kirschbäume. Gerade in den Sommermonaten Juni bis August ist dieser Schatten sehr wichtig, denn da gibt es nahezu keinen Regen. Die Jahresniderschlagsmenge beträgt 500 Liter pro Quadratmeter, ein Großteil davon kommt im Winter und im Frühling. Alte Brunnen die Jahrzehnte lang nicht genutzt, von den Wildschweinen und vorbeiziehenden Schäfern teilweise zerstört wurden, habe ich in Eigenregie revitalisiert.

Mit meinen über 400 Schafen bin ich leider gescheitert, da kaum mehr ein Hirte zu finden ist, mit dem ich mir die Arbeit teilen könnte. Blauzungenkrankheit und immer mehr zwei und vierbeinige Wölfe gaben mir den Rest. Mit Freilandschweinen arbeitete ich seit 1998 in Österreich und seit dem Anfang in Rumänien, doch auf Grund übertriebener Schweinepest-Auflagen, hab ich auch das vorübergehend einstellen müssen.

An Wildtieren gibt es jetzt in meiner Waldweidelandschaft Rehe, Hasen, Fasane, Wildschweine, Wildkatzen, Füchse, Dachse, Marder, Schakale, im Winter Wölfe, Weisstorch, Uhu, Bussarde, Falken, Neuntöter, Bienenfresser und Wiedehopf, Kolkraben, Dohlen, Elstern, Eidechsen, Schlangen und unzählige Insektenarten.

In der Nachbarschaft gibt es riesige Monokulturflächen die industriell, konventionell bewirtschaftet werden, dort wird sämtliches Unkraut durch Herbizide vernichtet. Zahlreiche Insektizide kommen zum Einsatz, wie zum Beispiel gegen die Getreidewanze. Dieses Nervengift tötet aber nicht nur die Getreidewanze, Kollateralschäden sind Bienen und zahlreiche weitere Insektenarten. Auch Wildtiere finden dort nichts zu fressen, Hasen und Fasane können nicht durch den hohen, dicht gepflanzten Weizen oder Raps laufen. Die Wildschweine bauen Autobahnen.

Zehn Jahre sind vergangen und aus drei Rindern wurde eine stattliche Herde aus 80 Stück. Pferde und Eseln beweiden das Gras an Geilstellen (ehemalige Abkotstellen der Kühe), welches die Rinder nicht mögen. Gerne möchte ich in dieses Paradies noch andere Baumarten pflanzen, so wie dies in neu angelegten Agroforsanlagen der Fall ist: Walnussbäume, Baumhaselnüsse, veredelte Äpfel-, Birnen-, Marillen- und Pfirsichbäume. Für die lange anhaltende Trockenheit von Juni bis August, möchte ich Wasserspeicher, Teiche und Becken anlegen.

Ursprünglich war geplant, die größten Parzellen von den Kirchen zu kaufen und mein Vorhaben dadurch lanfristig abzusichern. Die Orthodoxe Kirche will jetzt auch verkaufen und möchte den Vertrag nicht mehr verlängern. Leider fehlt das nötige Kapital für den Kauf.

Mit einer Crowdfunding Aktion möchte ich dieses gewonnene Stück Paradies freikaufen und euch teilhaben lassen, es weiter wachsen zu sehen.

Karl Schardax, Experte für bedrohte Haustierrassen und Permakultur Praktiker

Sollte es mit eurer Hilfe gelingen die arondierten 34 ha zu kaufen so währe im nächsten Schritt geplannt dieses Projekt auch unabhängiger von mir als Einzelperson zu machen und daraus eine Stiftung oder ähnliches werden zu lassen. Schon jetzt könnt ihr aktiv Mitglied im Verein GESUNDE ERDE, mit mir als Präsident werden. Der Verein Gesunde ERDE ist das Bindeglied von
Beef Ferma Agroforest nach aussen. Der Verein steht für zahlreiche Projekte, vom Nistkasten für Wiedehopf und Eulen, Erhaltung alter angepasster Haustierrassen und Obst- und Gemüsesorten, traditionelle Slow Food Gerichte und Erzeugnisse, Wissensweitergabe, bis verschiedene Forschungsprojekte. An diesen zahlreichen Vereinsaktivitäten könnt ihr euch gerne aktiv als Mitglied mit Mitarbeit oder mit einer Spende beteiligen.

Herzlichen Dank

Euer Karl Schardax